Die Kirche 50

Erinnerung an das bedeutende historische Ereignis des Kirchenumzugs - Erinnerung an die gemeinsame Geschichte und Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls sowie der Beziehung zum Lebensraum

Die Stadt Most war in der Vergangenheit ein bedeutendes Handelsund Kulturzentrum im Gebiet der heutigen Euroregion Erzgebirge. Sie war ein natürlicher Ort des Zusammenlebens von Menschen tschechischer und deutscher Nationalität, das jedoch infolge historischer Ereignisse unterbrochen wurde. Ein weiterer Eingriff in die ursprüngliche Integrität dieses Ortes erfolgte in den 1970er Jahren aufgrund der Entscheidung der damaligen Regierung über den Braunkohletagebau und den Abriss des historischen Stadtzentrums.

Als Erinnerung an das „alte Most“ ist die Dekanatskirche Mariä Himmelfahrt erhalten geblieben, die vom ursprünglichen Standort versetzt und so als Denkmal vergangener Zeiten bewahrt wurde. Die Versetzung der Kirche im Jahr 1975 ist somit nicht nur eine einzigartige technische Leistung, die es wert ist, in Erinnerung gerufen zu werden, sondern auch ein Zeugnis vergangener Zeiten, in denen das nachbarschaftliche Zusammenleben von Tschechen und Deutschen ganz selbstverständlich war. In diesem Jahr jährt sich der Umzug der Kirche zum 50. Mal. Dies betrachten wir als ein bedeutendes Jubiläum, das sichtbar gemacht und der Öffentlichkeit in Erinnerung gerufen werden sollte.

Der Antragsteller betreibt das Touristeninformationszentrum „Starý Most“. Ziel ist es, den ursprünglichen Standort der Stadt und ihre Geschichte sichtbarer zu machen. Gleichzeitig konzentriert sich das Zentrum auf das traditionelle Handwerk des Erzgebirges, dessen bedeutendes Zentrum die Stadt einst war – wie Spielzeugherstellung, Textilproduktion, Glasverarbeitung oder Bergbau.

Gegenstand des Projekts ist ein Gedenk-Happening zum 50. Jahrestag der Versetzung der Kirche vom „alten“ zum „neuen“ Standort. Durch ein Programm mit Beteiligung lokaler Vereine wird an die Zeit des „alten Most“ erinnert, die symbolisch gemeinsam mit der Kirche in die Gegenwart und somit auch in die Zukunft übertragen wird.

Das Programm der gesamten Veranstaltung liegt (siehe unten) in grober Form vor. Vertreter beider Partnerorganisationen arbeiten daran zusammen. Die geplante Veranstaltung stößt auf großes Interesse, sich daran zu beteiligen, weshalb das Programm laufend erweitert und angepasst wird. Die konkrete Ausgestaltung des Programms wird dem Fondsverwalter im Rahmen der Information über die Durchführung der Veranstaltung vorgelegt und wird zugleich Teil der Abrechnung sein.

Ziel der Veranstaltung (des Projekts) ist es, an die gemeinsame Geschichte zu erinnern, die für die Bildung und Pflege guter nachbarschaftlicher Beziehungen von Bedeutung ist. Wir streben die Förderung der Identifikation der Bewohner mit dem Ort an, die infolge der Geschichte unterbrochen wurde.

Das Projekt trägt zur Verbesserung der Identifikation der Bewohner mit dem gemeinsamen Lebensraum bei: Das Bewusstsein für die eigenen Wurzeln und die Geschichte des Ortes, an dem man lebt, ist ein wesentlicher Bestandteil der Identität eines Menschen. Es ist eine unabdingbare Voraussetzung dafür, dass man eine Beziehung zu dem Raum aufbaut, in dem man lebt, ihn pflegt und weiterentwickelt. Dieser Raum umfasst nicht nur das geografische Gebiet, sondern vor allem die Gemeinschaft der Menschen, mit denen man ihn teilt. Deshalb halten wir es für wichtig, die Geschichte in Erinnerung zu rufen und das Zugehörigkeitsgefühl der Menschen zu dem Ort, an dem sie leben und zu dem sie gehören, zu stärken.

Das Treffen der Bewohner beiderseits der tschechisch-deutschen Grenze, das im Rahmen der Veranstaltung stattfinden wird, ist ein wichtiger Bestandteil des Aufbaus und der Festigung nachbarschaftlicher Beziehungen im gemeinsamen Lebensraum.

Gleichzeitig bietet die Kooperation beider Partnerorganisationen die Möglichkeit zur Zusammenarbeit bei künftigen Veranstaltungen und eröffnet Kommunikationskanäle für die Bewohner auf beiden Seiten des Grenzraums. Dies ermöglicht eine bessere Information der Bevölkerung über Veranstaltungen auf beiden Seiten.

Die Veranstaltung wird durch die Partnerorganisationen, ihre Betriebsstätten und Social-Media-Kanäle beworben. Der Antragsteller hat mit der Stadt Most bereits einen Werbeplatz im Rahmen der städtischen Veranstaltungen abgestimmt.



Förderzeitraum

01.09.2025 - 27.09.2025

Antragsteller

Woodmaid, z.s.

Region/Landkreis

Ústecký kraj

Förderprogramm

KPF Interreg Sachsen-Tschechien 2021-2027

Budget

Gesamtbudget in Höhe von 4.774,39 €, davon wurden 3.819,51 € gefördert.